Meine Jugend fühlte sich nach Zeitlosigkeit an, entkoppelt des Zeitgeschehens, im Ruhepol zwischen Mauerfall und Zukunft war mir nicht klar, dass ich mich weiter in mitten der Geschichte bewegte. Ich wähnte mich in einem illusorischen Raum vermeintlich überwundener Vergangenheit – ein rosiger Moment unschuldiger Stille. Heute weiß ich es zumindest ein wenig besser. Die verklärte Freiheit erwies sich schlussendlich als Trugschluss – heute scheint das schattige Gestern gespiegelt wie nie zuvor, nur im Gewand einer High-Tech-Blase.

Die Figuren zeigen Zeitzeugen dieser gefühlten Zeitlosigkeit. Sie sind Phantome und Wirklichkeiten – Abgesandte eines diffus verklärten Gestern, eines allzu gegenwärtigen Heute sowie eines nicht mehr so süffisanten Morgen.

Die Naivität der Zeitlosigkeit war ein Geschenk meiner Jugend, aber vielleicht auch ihr größter Irrtum.